Was sind Silikone?

Und was bewirken sie?

Silikone werden im Labor synthetisch hergestellt. Meist dient Erdöl hierfür als Ausgangsstoff. Man muss sich dabei vor Augen halten, aus welchen Bereichen man “Silikon” noch kennt: Als Dichtungsmittel für Fugen im Bad zum Beispiel! Silikone haben die wundervolle Eigenschaft zu versiegeln und eine glatte Oberflächenstruktur zu erschaffen.

Silikone wirken in Shampoos gleichermaßen – sie legen sich auf das Haar und “versiegeln” es. Haarschäden werden “gekittet” und bekommen oberflächlich gesehen eine geschmeidige, glatte Struktur. Mit jeder Haarwäsche wird diese Beschichtung erneuert und das sichtbare Ergebnis sind Glanz und Geschmeidigkeit.

Silikone und Silikonöle haben für die Industrie große Vorteile: Sie sind kostengünstig, bergen kein allergisches Potenzial und sind lange haltbar. Gerade der Punkt “kostengünstig” hat zur Folge, dass Silikone vor allem in konventionellen Produkten gerne als Ersatz für hochwertige, pflanzliche Öle dienen.

Silikone in Shampoos

versiegeln Haut und Haar
können dadurch Schuppen und Kopfhautprobleme verursachen
überdecken Haarschäden ohne sie zu reparieren
werden häufig aus Erdöl synthetisiert

Häufige, in Shampoos vorkommende Silikone (Wortteile):

Dimethicone
Silicone
Methicone
Polysiloxane

Es gibt eine ganze Reihe von Silikonprodukten in Shampoos. An ihrer Namensendung kannst du sie erkennen:

con(e)
xan(e)
oxan(e)

Silikonöle vs. pflanzliche Öle

pflegen statt überdecken

Pflanzliche Öle haben ähnliche Eigenschaften wie Silikonöle. Auch sie legen sich an das Haar, lassen es geschmeidig glänzen und schützen vor dem Austrocken. Dazu haben pflanzliche Öle noch eine ganze Reihe weiterer positiver Eigenschaften, die je nach Öl variieren und für verschiedene Haut- und Haarzustände eingesetzt werden können. So haben sie zum Beispiel eine antioxidative, nährende, schützende oder ausgleichende Wirkung und fetten mehr oder weniger nach.

Der größte Unterschied zu Silikonölen ist jedoch, dass sie sich natürlich auf Haut und Haar legen und ihre Wirkung entfalten und dabei durchlässig bleiben. Das bedeutet, dass auch alle weiteren Pflegestoffe des Shampoos ihre volle Wirkung im Haar und auf der Kopfhaut einbringen können.

Dem entgegen wird den Silikonölen nachgesagt, dass sie Haarschäden nur kaschieren und verkleben anstatt zu reparieren und zu pflegen. Ein sogenannter build-up Effekt entsteht, wenn Schicht um Schicht Silikon auf dem Haar ablagert und dieses beschwert. Pflegestoffe können das Haar gar nicht mehr erreichen, es erstickt sozusagen unbemerkt unter der Silikonschicht.

Die Umstellung auf silikonfreies Shampoo

ist nicht mit einer Wäsche getan

Bei der Umstellung auf ein silikonfreies Shampoo werden zunächst Wäsche für Wäsche die Silikonreste vom Haar gewaschen. Das kann unter Umständen dazu führen, dass das Haargefühl bei den ersten Wäschen unangenehm ist. Die Haare fühlen sich dann nicht mehr weich und geschmeidig sondern vielleicht trocken und struppig an. In diesem Moment wird leider dem silikonfreien Shampoo die Schuld zugesprochen, es würde nichts taugen und das Haar nicht genügend pflegen.

Das sollte jedoch nicht zum Anlass genommen werden, den Versuch der Umstellung abzubrechen. Es ist lediglich ein Anzeichen dafür, wie es unter den Silikonschichten um das Haar bestellt ist. Die Haarstruktur ist in diesem Fall eben nicht geschmeidig und gepflegt, wie es die Silikonbeschichtung suggeriert hat, sondern vielleicht geschädigt und ausgetrocknet.

Während sich nun Stück für Stück die Silikonreste abwaschen dauert es ebenfalls ein paar Wäschen, bis die natürlichen Öle und Pflegestoffe des Shampoos das Haar wieder aufgebaut und repariert haben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Das Haar ist nach seiner Befreiung leicht und geschmeidig, der Glanz kehrt zurück und das Haar zeigt sich in seiner natürlichen Schönheit.